Mein Weg
Hallo, ich bin Verena!
Ich wurde 1986 in Frankfurt am Main geboren. Ich litt selbst unter Reflux und gründete im Jahr 2017 diese Webseite, um anderen Betroffenen die Hilfe anzubieten, die sie verzweifelt suchen.
Seit meiner Kindheit leide ich an Allergien gegen Lebensmittel und an Asthma.
Während meiner Schulzeit wurde ich zu Ferienbeginn oft krank und ich hatte wenig Energie, um den Anforderungen in der Schule gerecht zu werden. Während meines Abiturs durchlebte ich 2007 neben all dem Stress auch noch eine schmerzhafte Trennung. Ich fühlte mich einsam, leer und wertlos.
Das war die Zeit, in der zum ersten Mal mein Sodbrennen auftrat. Heute liegt das schon lange hinter mir.
Die Ärzte verschrieben mir Magensäure-Hemmer und erzählten mir, welche Lebensmittel ich weglassen sollte, damit es mir besser geht.
Nichts half und meine Liste an Symptomen wurde immer länger…
- Halsschmerzen
- Heiserkeit
- Zungenbrennen
- Übelkeit
- Kloßgefühl im Hals
- Offener Magenschließmuskel
- Stechen in der Brust
- Rippenbogenschmerzen
- Schwindelgefühl
- mal Durchfall mal Verstopfung
- Verspannungen im Nacken
- Schlafstörungen
- Herzrasen
- Panikattacken
- Erhöhte Cholesterin Werte
- Unreine Haut
- Lebensmittelallergien
- Depression
- Vitamin D und B12 Mangel
„Medikamente halfen mir nicht. Ich verlor meinen Lebensmut.“
Mein Leidensdruck wurde schließlich so groß, dass ich mich im Februar 2010 einer minimal invasiven Fundoplicatio Operation am Magen unterzog. Mein Sodbrennen wurde weniger, so dass ich die nächsten zwei Jahre fast wieder ein solches Leben führen konnte, wie vor meinen Sodbrennen Beschwerden.
Doch, dass es mir besser ging, brachte auch mit sich, dass ich nicht mehr so gut auf meine Ernährung achtete. Ich aß öfter etwas, dass mir, obwohl ich es eigentlich wusste, nicht gut bekam. Tortellini, die ich lange Zeit nicht essen konnte, Pizza, Kinder-Schokolade, all die glücklich machenden Genußmittel des täglichen Lebens.
So kamen meine Beschwerden als Stiller Reflux wieder: ich litt unter Halsschmerzen, Heiserkeit, war verschleimt, hatte Bruststechen und Rippenbogenschmerzen, eine unregelmäßige Verdauung, Akne im Kinnbereich und fühlte mich hilflos, traurig und von Famile, Partner und Freunden nicht ernst genommen.
Ich wusste nicht, was ich verändern sollte, damit es mir besser ging. Schließlich ernährten sich alle um mich herum seit Jahren ähnlich und die hatten kein Sodbrennen – dafür andere Symptome wie Diabetes, Schilddrüsenprobleme oder Übergewicht. Ich probierte aus, was mein Sodbrennen auslöste, ich ließ nach und nach bestimmte Nahrungsmittel weg, wie: Kuhmilch, Milchpodukte, Mehlprodukte und versuchte mich möglichst “Grün” und vollwertig zu ernähren.
Doch ich war so in meiner Ernährungs Programmierung verstrickt, dass ich von vielem nicht loskam und heftige Rückfälle erlitt. Vorallem der Verzicht auf Mehl und Zucker fiel mir verdammt schwer. Ich hatte Angst den sozialen Anschluss zu verlieren, weil ich mit dem Essen so meine Probleme hatte und in unserer Gesellschaft das Essen mit dem Sozialen stark verknüpft ist. Meine Lebensmittelallergie gegen (Erd-)nüsse und Curry erschwerte es mir zudem zum Essen auszugehen.
Jetzt wo ich vieles bewusst wegließ, war es noch schwieriger geworden, außer dem Salat etwas auf der Karte zu finden, was essbar war. Denn Mehl, Zucker und Industrie Fette sind so ziemlich überall drin. Dazu kam, dass ich von Familie und Freunden schief angesehen wurde, nur weil ich mir auf einmal Gedanken um meine Ernährung machte und eben nicht mehr alles – ohne es zu hinterfragen – herunterschluckte.
Mein Leidensdruck war so groß, dass ich gerne auf die Lebensmittel verzichtete, auch wenn es mir nicht immer leicht fiel. Von Freunden und Familie konnte ich keine Hilfe erwarten, die aßen und kochten wie gewohnt weiter. Fragende und abwertende Blicke und Sprüche waren weiß Gott keine Hilfe, sie machten mir ein schlechtes Gewissen und ließen mich als Außenseiter dastehen, der “spinnte” und “sich nicht so anstellen sollte”.
Doch gerade das brachte mir mein Sodbrennen ja ein. Dass ich mich immer wieder hinreißen ließ, Dinge zu essen, die gesellschaftlich gesehen “normal” sind, die aber meinem Magen und meinem Körper schaden. Ich erkannte, dass ich für mein Leben selbstverantwortlich bin, denn ich führte die Gabel zum Mund.
„Ich kann entscheiden was ich esse und wieviel davon.“